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Die Gedanken sind frei

    1. Die Gedanken sind frei,
    wer kann sie erraten?
    Sie fliegen vorbei
    wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen,
    kein Jäger sie schießen,
    es bleibet dabei:
    die Gedanken sind frei!

    2. Ich denke, was ich will
    und was mich beglücket,
    doch alles in der Still´,
    und wie es sich schicket.
    Mein Wunsch und Begehren
    kann niemand verwehren,
    es bleibet dabei:
    die Gedanken sind frei!

    3. Ich liebe den Wein,
    mein Mädchen vor allen,
    sie tut mir allein
    am besten gefallen.
    Ich bin nicht alleine
    bei meinem Glas Weine,
    mein Mädchen dabei:
    die Gedanken sind frei!

    4. Und sperrt man mich ein,
    im finsteren Kerker,
    das alles sind rein
    vergebliche Werke;
    denn meine Gedanken
    zerreißen die Schranken
    und Mauern entzwei:
    die Gedanken sind frei!

    5. Drum will ich auf immer
    den Sorgen entsagen
    und will mich auch nimmer
    mit Grillen mehr plagen.
    Man kann ja im Herzen
    stets lachen und scherzen
    und denken dabei:
    die Gedanken sind frei!

     

     

    Autor
    T: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

     

    Auszug aus dem Siegberg Cantusprügel.