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Wenn wir durch die Straßen ziehen

    1. Wenn wir durch die Straßen ziehen,
    recht wie
    Bursch ́ in Saus und Braus,
    schauen Augen, grün, weiß, rote,
    grün, weiß, rot aus jedem Haus,
    und
    ich lass ́ die Blicke schweifen
    durch die Fenster
    hin und her,
    fast als wollt ́ ich eine suchen,
    [: die
    die Allerliebste wär. :]

    2. Und doch weiß ich, dass die eine
    wohnt viel
    Meilen weit von mir,
    und doch kann ich ́s Schau ́n
    nicht lassen
    nach den schmucken Mädchen hier.

    Liebchen, wollt dich nicht betrüben,
    wenn dir ein ́s
    die Kunde bringt,
    und dass dich ́s nicht
    überrasche,
    [: dieses Lied ein Siegberger singt. :]

    3. Liebchen, nicht um Goldeslohne
    hör ́ ich auf, dir treu zu sein,
    nicht um eine Königskrone;
    ewig,
    ewig bleib ich dein!
    Doch das Schau ́n nach
    hübschen Mädchen,
    die so freundlich nach mir
    seh ́n,
    nach den grünen, weißen, roten
    [: wirst du
    mir doch zugesteh ́n. :]

    4. Wenn wir bei den Gläsern sitzen,
    unser Herz das
    Bier erfreut,
    wenn die Lieder hell erklingen,
    sich
    manch Freundschaftsband erneut;
    dann, mein
    Liebchen blicke freundlich,
    hörst du Lied und
    Becherklang,
    dann gedenk ́ ich deiner Liebe
    [: und
    dich feiert mein Gesang :]

     

     

    Autor
    M: F. F. Nestler (1778-1876)
    T: W. Müller (1794-1827), 3. u. 4. Str. später

     

    Auszug aus dem Siegberg Cantusprügel.